Die Familienchronik der Kirchengemeinde Hage steht ab sofort zum kostenlosen Download für Sie bereit!
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Die Geschichte des Ortes
Die als Hager Kirchrott bezeichnete Siedlungsstätte tritt um etwa 1200 in das Licht der Geschichte und war eine von Hecken und kleinen Wäldern umlagerte Warf, auf der sich das heutige Pfarrhaus, die sogenannte Osterpastorei, befand. Unter geistlichen und klösterlichen Einflüssen wurde es auch von den umliegenden Siedlungen als geschütztes Zentrum genutzt.
Bedingt durch die gewaltigen Sturmfluten suchten die Menschen hier Geborgenheit und Sicherheit, da sie weder durch Deiche noch Wallanlagen geschützt waren. Es kann angenommen werden, dass die erste größere Ansiedlung bereits nach der großen Sturmflut um das Jahr 1164 nach Chr. erfolgte.
Rund um diese Warf war geschütztes, hochgelegenes Siedlungsland natürlichen Ursprungs. Sie kann daher als die erste Siedlungsstätte bezeichnet werden, da sie wegen ihrer flutsicheren Lage noch vor dem Bau der Kirche als Fluchtstätte genutzt wurde.
Diese Warf war ein Teil eines Klostergeländes, das bis zur jetzigen Apotheke und im Osten bis zur Klosterlohne reichte. Die ganze Siedlung soll ursprünglich nur aus (5) Gebäuden bestanden haben. Es lässt sich feststellen, dass ein Dominikanerkloster, welches in Norden um das Jahr 1264 gegründet wurde, in den Jahren zwischen 1300-1450 auch in Hage existierte. Die Dominikanermönche beeinflussten die Entwicklung des Ortes geistlich und wirtschaftlich. Das Kloster umfasste ein Gebiet von der jetzigen Bahnhofstraße bis zum jetzigen Marktplatz und soll wegen seiner natürlichen Höhenlage flutsicherer als die meisten Teile des nördlichen Gebietes gewesen sein.
Der Name Hage kann mehrere Ursprünge haben.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Name von dem alten Hochge, auch Haghge oder Hagge, also von hoher Siedlungsstätte, abgeleitet ist. Da die Siedlung ursprünglich ja nur aus einigen Häusern bestand, wird die Stätte auch als bei Haghe bezeichnet.
Die andere Version ist, dass die Siedlung von kleinen Wäldern, also von Hagen, umschlossen war und der Ort davon seinen Namen erhielt.
In der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, also in den Jahren 1230-1250, entstand die Kirche in Hage und wurde in romanischem Stil erbaut und dem heiligen Ansgar, Bischof von Bremen und Hamburg, gewidmet. Sie wurde später um ein Drittel durch den Anbau eines Chorraumes im gotischen Stil erweitert.
Die nicht genauer bezeichneten Gänge zwischen dem damaligen Dominikanerkloster und der Kirche nutzten die Menschen oft, um sich vor Überfällen zu retten.
In Berichten wird erwähnt, dass in den Jahren zwischen 1400-1410 die Bürger besonders unter den Raubzügen des Häuptlings Keno torn Brook zu leiden hatten, der auf der damaligen Burg in Berum lebte und mit den Hanseaten gegen die Vitalienbrüder kämpfte und auch die umliegende Gegend bedrohte. Kenos Söldner sollen schlimme Verheerungen verursacht haben, wovon auch die damaligen Bewohner in Hage nicht verschont blieben.
Die Kirche diente als Zufluchtsort.
Für die Bewohner des Kirchrotts bedeutete diese Zeit unter Keno torn Brook viel Unruhe und Not in ihrem bescheidenen Leben. Eine bessere Zeit begann erst nach dem Sieg Kenos und mit der Übernahme der Burg Berum durch den Grafen Ulrich I. Cirksena, der die Burg in Berum mit Turm, Wall und Graben zu einer Festung ausbauen ließ.
Die Entwicklung nahm dann um 1650 einen langsamen, kontinuierlichen Verlauf; so dass sich eine Gemeinschaft in dem zentralen Ort, ja schon Fleckeneinheit, rund um das Hager Kirchrott entwickelte und zu einem Mittelpunkt heranwuchs. In Berum wurde damals auch das Verwaltungs- und Gerichtszentrum des östlichen Norderlandes eingerichtet. Von hieraus erfolgten der Verkauf und Ankauf von Wirtschaftsgütern, Land und Besitz.
Es darf nicht verschwiegen werden, dass eine große Bedeutung für die Weiterentwicklung von Hage auch den Mönchen des damaligen Dominikanerklosters zuzuschreiben ist. Sie waren in beträchtlichem Besitz von Häusern und Ländereien, und es ist anzunehmen, dass die Mönche sich dem Handel und Verkauf nicht verschlossen.
Da etwa um das Jahr 1527 die meisten Klöster säkularisiert wurden, wurde auch der Besitz in Hage in Teilen verkauft, und so wird auch das Kloster damals aufgegeben worden sein.
Schon im Jahre 1466 wird die Anstellung eines zweiten Pastors erwähnt. Der Sitz dieser Pastorei war die sogenannte Hinkenaburg. Sie wurde testamentarisch der Hager Kirche von der letzten Bewohnerin, der Witwe Frouwa Hinkena, vererbt mit der Bedingung, dass hier eine zweite Pastorei eingerichtet wurde.
Der Ort hatte sich inzwischen durch stärkere Besiedlung zu einem Reihendorf entwickelt. Handel und Handwerk begannen zu blühen.
Als dann im Laufe des Jahrhunderts die Ortschaft geschlossener und zentraler wurde, begann man mit dem Bau der Deiche. Diese Maßnahme war notwendig, da die Deiche und Siele für Hage eine unumgängliche und wertvolle Schutzanlage gegen die Nordsee waren.
Die ersten Deiche entstanden im Norden am “OLL DYK”, heute Alter Dieker, im Osten an der jetzigen Hagermarscher Straße und im Westen am Breiten Weg. Unterhalt und Pflege wurden von den Männern übernommen.
In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung, der besonders auf den Einfluss des Berumer Amtes und die Tätigkeit der dort beschäftigten Beamten zurückzuführen ist. Sie waren in der Lage, sich die ersten größeren Wohnhäuser in Hage errichten zu lassen.
Bis zum 30jährigen Krieg, um etwa 1620, waren an den Straßenseiten bereits geschlossene Häuserfronten entstanden. Schwere Rückschläge hatte das Dorf in den Jahren 1598/1600 und 1602 durch Pest und Sturmfluten erlitten. Auch das Amt Berum wurde betroffen, Graf Edzard starb, zu der Zeit mit der Prinzessin Katharina von Schweden verheiratet. Sie war die Stifterin eines Gasthauses, woraus sich später die erste Schule in Hage entwickelte, 1867/68 neu erbaut.
Es ist nicht genau bekannt, in welchem Jahr Hage offiziell Flecken wurde, wahrscheinlich aber schon im Jahr 1608, da aus alten Schriften hervorgeht, dass Hage vor dem Beginn des 30jährigen Krieges, also vor 1618, die Marktordnung erhalten hatte. Fürst Enno Ludwig unterzeichnete am 11.9.1656 die Renovierung des Hager Marktrechts.
Als sich der Ort dann später zu einer langgestreckten Reihensiedlung entwickelte, war der Bau einer Steinstraße notwendig.
Bis dahin bestand nur ein schmaler Sandweg und war bis 1744 weder gepflastert noch gepflegt. Da sich vor den Bürgerhäusern entlang der Straße noch Bäume befanden, war der Weg teilweise sehr schmal. Es lagen viele Klagen der Bürger über den schlechten Zustand des Weges vor, der besonders durch den starken Durchgangsverkehr von Arle und Nesse und von den Marschen verursacht wurde.
Die erste Pflasterung im Jahr 1750 musste aber bereits im Jahr 1782 erneuert werden.
Eine große Änderung für den Flecken bedeutete die Auflösung des Berumer Amtes und die Verlegung des Amtsgerichts in die damalige Kreisstadt Norden. Das Amtsgericht Berum blieb noch in den Kanzleiräumen der Vorburg bis 1932 und wurde dann mit dem Norder Amtsgericht vereinigt.
Als eine der wichtigsten Stätten sozialer Arbeit ist das Helenenstift zu bezeichnen, das bereits 1881 bis nach dem II. Weltkrieg allen Schichten der Bevölkerung als Krankenhaus diente. Es wurde am 10.11.1881 als eine Stiftung des Dr. phil. Edo Friedrich Peterhsen zu Berum eröffnet. Es ist ein Geschenk aus dem Nachlass seiner Tante Helene.
Als weiteres und besonderes Kennzeichen des Fleckens ist die Hager Mühle zu nennen, die eine wechselvolle Geschichte hat und bereits im 16. Jahrhundert erwähnt wird. Anstelle einer Bockwindmühle wurde 1852 eine Ständernühle errichtet, 1872 durch Blitzschlag getroffen und später auf der anderen Straßenseite, also am jetzigen Standort, als fünfstöckiger Galerie-Holländer wieder aufgebaut.
Auszüge aus
” Chronik des Fleckens Hage “
von Magda Heyke

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Die ersten Ortssippenbücher sind, soweit nicht anders vermerkt, im Verlag der Ostfriesischen Landschaft in Aurich verlegt und vertrieben worden. Seit Anfang 1998 wird die Reihe "Ostfrieslands Ortssippenbücher" von der UG fortgeführt.

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Die UG ist als gemeinnützig anerkannt und arbeitet eng mit der Ostfriesischen Landschaft zusammen. Die Gesellschaft wird als Nachfolgerin der bisherigen Arbeitsgruppe "Familienkunde und Heraldik" der Ostfriesischen Landschaft betrachtet. Sie gibt nach Kräften Hilfe für Nachforschungen, stellt Literatur und Archivalien zur Verfügung, erweitert durch Vortragsveranstaltungen etc. historisches und methodisches Wissen und gibt regelmäßig die eigene Fachzeitschrift "Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde" heraus.

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